„Die schlechteste Sitzung der Welt“ und eine Premiere in der Bütt

 

 

Wohin der Blick auch fiel, überall schaute man am Samstagabend in fröhliche Gesichter und strahlende Augen: Die Premierensitzung der Prinzengarde Alsdorf war ein voller Erfolg – das närrische Publikum zeigte sich begeistert vom rund viereinhalbstündigen Programm. Dieses bestand traditionell aus vereinseigenen Beiträgen, alle Gruppen hatten sich bestens auf ihre Auftritte auf der Bühne der Alsdorfer Stadthalle vorbereitet.
Die Vorbereitungszeit ist definitiv lang gewesen. Zu lang, da sind sich die Karnevalisten der Prinzengarde einig. Hatte Corona in den vergangenen beiden Jahren nur eine abgespeckte Version in Form von zwei bemerkenswerten Online-Sitzungen zugelassen, so konnte in diesem Jahr endlich wieder in Präsenz gefeiert werden. Und wie! Rund 600 Besucher sahen tolle tänzerische Darbietungen von Mariechen Lara Lenzen, den Steps und dem Allerlei. Gesanglich begeisterten die Gardöre, das Karnical und die Tresenritter.
Aber nicht nur ausgelassen singen und tanzen stand auf dem Programm. Mit drei Büttenreden zeigte die Prinzengarde, wie viel sprachliches Talent in ihren eigenen Reihen steckt. Schlabber & Latz alias Bernd Horbach und Dieter Baumanns gehören schon zum Inventar des Vereins und brachten die Menschen im Saal im gewohnten Zwiegespräch zum Lachen. Manni Dreschers zeigte sich als „Ärme Ehemann“ gewitzt wie in den Jahren vor der Pandemie. Ihre Feuertaufe, wie Moderator Frederik „Fritze“ Rybacki im Obelix-Kostüm sie nannte, bestand an diesem Abend Tanja Heffels mit Bravour. Als „De Frau Weiher“ plauderte sie in Reimform aus dem Nähkästchen über den Alltag zwischen Tierpark und Karneval.
Anlässlich des Besuchs seiner Tollität Prinz Jean I. mit Prinzessin Claudia ließ es sich die Garde nicht nehmen, mit ihrem viel umjubelten Gardetanz für Stimmung zu sorgen – zwei Zugaben und Hebefiguren inklusive. Und auch das Elferratstheater trug mit „der schlechtesten Sitzung der Welt“ zum gelungenen Programm bei, das von der selbst gebauten Bühne eingerahmt wurde. Den Schlusspunkt bildete wie immer der Fanfarenzug, der sein Bühnenspiel zwei Jahre lang perfektioniert hat. Beim Medley mit Stücken von Miljö, Paveier und anderen Kölner Größen hielt es niemanden mehr auf den Sitzen.
Als die rund 150 Aktiven zu den bekannten Klängen von „Adieu“ schließlich nach Mitternacht ausmarschierten, strahlten ihre Augen mindestens genauso wie die des Publikums. „Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie stolz ich auf jeden einzelnen bin. 100 Prozent Prinzengarde hat man an diesem Wochenende definitiv gespürt“, sagte Hans Peters nach der Sitzung. Der Kommandant der Prinzengarde konnte sich nach der Premiere am Samstag noch über eine gut besuchte Familiensitzung am Sonntag freuen.
Und damit nicht genug: Am kommenden Karnevalswochenende heizen die Mitglieder ihren Sitzungsbesuchern am Samstag nochmal richtig ein. Zudem wird am Freitagabend bei der Gardenacht gefeiert, ehe der erste Frikadellenball des Vereins am Sonntagabend im Castorhaus den diesjährigen Abschluss für das umfangreiche und vielfältige Programm bildet.
Auch die Aachener Zeitung hat über die Sitzung berichtet.

2023-02-25T21:30:33+01:00